Die deutschen Landschaften und Stämme. 59
winklig die Wege, die von Italien über die Alpen nach Mittel- und Norddeutschland
führen. Daraus erklärt sich sowohl das hohe Alter der Kultur in
diesem Lande als auch die Tatsache, daß es durch alle Zeitalter
der deutschen Geschichte der Schauplatz großer historischer Ereig-
nisse war. (Römerherrschaft, Völkerwanderung, Ungarneinfälle — 955 Schlacht
auf dem Lechfeld — Kreuzzüge, Blütezeit der Reichsstädte Ulm, Augsburg, Regens-
bürg. Zur Zeit des politischen Verfalls Deutschlands wird die Hochebene der Tum-
melplatz fremder Kriegsvölker, so im Dreißigjährigen Krieg, im Spanischen und
im Osterreichischen Erbfolgekrieg und zuletzt in der napoleonischen Zeit.)
Der Volksstamm der Bayern. Die Natur der Alpen und ihres Vorlands hat
dem Stammescharakter der Bayern seine Hauptzüge aufgedrückt. Ein kraftvolles,
etwas derbes Wesen paart sich mit Einfachheit der Sitten, zähem Festhalten am
Hergebrachten, mit Offenheit und Treue, mit Tapferkeit und Unverzagtheit. Mit
der Freude an der Landwirtschaft verbindet der Bayer Neigung und Geschick zu
künstlerischer Betätigung. Im alpinen Hausbau, in der malerischen Volkstracht
und in der Liebe zu Gesang und Tanz (Volksschauspiele), die er mit allen Gebirgs-
Völkern teilt, offenbart sich sein Sinn für das Schöne. Auf diese Naturanlage des
bayerischen Volksstammes gründet sich auch die traditionelle Kunstpflege der baye-
rischen Fürsten sowie der Ruhm Münchens als Kunststadt..
5. I)ie Deutschen Alpen.
Die Deutschen Alpen umfassen die n. Ketten der Kalkalpen zwischen Boden-
see und Salzach:dieallgäueralpen zwischen Bodensee und Lech, die B a y e -
rischen Alpen zwischen Lech und Inn und die Salzburger Alpen zwischen Inn
und Salzach. Sie ragen in schroffen Wänden und kühnen Gipfeln von 1700 m bis
3000 m auf und bilden die natürliche Scheidewand Deutschlands gegen Österreich.
Die Allgäuer Alpen sind der Hauptsitz der bayerischen Rinderzucht und Milchgewin-
nung, während in den Bayerischen und Salzburger Alpen die Haupterwerbsquelle
die Waldwirtschaft, also Holzgewinnung und Holzverarbeitung, bildet. Wichtigkeit
haben ferner noch die Salzlager von Berchtesgaden. Dank ihrer Naturschönheiten
sind die deutschen Alpengebiete auch ein Hauptziel der Touristen. Zu den besuchtesten
Sommerfrifchorten zählen Oberstdorf in den Allgäuer Alpen, Garmisch und
Partenkirchen in den Bayerischen Alpen und Berchtesgaden und Reichen-
hall in den Salzburger Alpen.
Bedeutung der Alpen für Südbayern. Wiewohl der Anteil des Reichs
an den Alpen gering ist, haben sie doch große Wichtigkeit für die angrenzenden Ge-
biete. Sie sind die Quellstätten zahlreicher Flüsse (welcher?); sie beeinflussen sehr
wesentlich das Klima des s. Bayern, indem sie die warmen Südwinde abhalten;
endlich geht ein großer Teil des deutschen Verkehrs über die Bayerischen Alpen nach
Italien. Der wichtigste Verkehrsweg ist die Brennerbahn, die durch die Linie Mün-
chen—innsbruck erreicht wird und ein Teil der wichtigen Nord-Südexpreßlinie
Berlin—rom ist. Nach Innsbruck führt vom Bodensee die Arlbergbahn. Eine
dritte wichtige Alpenbahn ist die Linie München—salzburg, die durch die Tauern-
bahn Anschluß nach Kärnten und dem Mittelmeer erhält. Die deutschen Alpen sind
also ein hervorragendes Durchgangsgebiet des Verkehrs.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Der Verkehr des Altertums und des Mittelalters. 69
dienst — allerdings nur für die Zwecke der Staatsregierung — die Beförderung in
erstaunlich kurzer Zeit ermöglichte.
Als die Hauptadern des römischen Weltstraßennetzes sind zu bezeichnen:
1. die Via Appia von Rom über Capua nach Rhegium, der sizilische Straßen-
zug von Messina bis Agrigent, der jenseits des Meeres von Karthago aus
seinen Abschluß fand in dem Straßennetz durch die nordwestlichen Msten-
gebiete Afrikas;
2. der Straßenzug von Rom über Ancona, Aquileja nach Jstrien, Jllyrien,
durch das heutige Ungarn bis Byzanz und weiter über den Bosporus
nach Asien;
3. die Straße von Rom über Pisa, Genua, Massilia nach der Pyrenäen-
Halbinsel und endlich
4. die Via Emilia (heute noch Landschaftsname) von Ancona nach Piacenza
am Po und daran anschließend die Wege über Mailand und die Alpen-
Pässe nach Gallien, Britannien und Germanien.
Alpenstraßen führten bereits über den Großen St. Bernhard, den Splü-
gen, den Brenner und andere Pässe. Überall gaben Meilensteine die Entfernung
von der großen Meilensäule, dem milliarram aureum, auf dem forum Romanum an.
Auf 140 000 km berechnet man die Ausbreitung des Straßennetzes im römischen
Weltreich der spätem Kaiserzeit.
Das Mittelalter. Der Seeverkehr des Mittelalters ist zwar wie im Alter-
tum vorherrschend Küstenschiffahrt; er unterscheidet sich aber von dem des Alter-
tums insofern, als nun neben dem Mittelmeer noch Nord- und Ostsee Be-
deutuug erhielten.
Die Herrschaft über das Mittelmeer lag zunächst in den Händen der Araber,
die bis nach Nordafrika und Südeuropa vorgedrungen waren. In der zweiten Hälfte
des Mittelalters aber ging sie, hauptsächlich infolge der durch die Kreuzzüge her-
vorgerufenen Beziehungen zum Orient, an die italienischen Freistaaten über.
Besonders Venedig und Genua vermittelten den Warentransport aus dem
Orient, vor allem von Konstantinopel aus, dem Sammelplatz aller asiatischen Er-
zeugnisse über die Alpen nach Mitteleuropa. Darauf beruhte ihre Blüte, wie die
der süddeutschen Städte Augsburg, Ulm, Regensburg, Nürnberg usw. Venedig
besaß am Ende des 14. Jahrhunderts eine Flotte von 3000 Schiffen.
Im Norden Europas erscheinen vom 8. bis 11. Jahrhundert die Normannen
oder Wikinger als die herrschenden „Seekönige". Sie dehnten ihre Fahrten über
Skandinaviens Küsten aus, sie steuerten n. bis Archangel und ö. bis nach Preußen
und Estland; im S. befuhren sie den w. Teil des Mittelmeers. Normannen waren
es auch, welche nach Island kamen (867) und es besiedelten, die unter Erich dem
Roten (983) Grönland entdeckten und um das 1.1000, also ein halbes Jahrtausend
vor Kolumbus, Amerika fanden, und das alles ohne Kompaß und Karten und mit
sehr einfachen, wenig tüchtigen Fahrzeugen. So hoch indes ihre Leistungen auch
angeschlagen werden mögen, so blieben sie doch für sie selbst, wie für die Ent-
Wicklung des Wasserverkehrs völlig wirkungslos. Dagegen errang sich Deutschland
in den Gewässern der Nord- und Ostsee durch die im Jahre 1241 aus dem
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: Aquileja Emilia_( Bernhard Erich Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Rom Capua Rhegium Messina Karthago Afrikas Rom Ancona Byzanz Asien Rom Genua Massilia Ancona Piacenza Mailand Gallien Britannien Germanien Alter- Ostsee Nordafrika Südeuropa Genua Konstantinopel Mitteleuropa Ulm Regensburg Nürnberg Europas Estland Island Amerika Deutschland
2
Überschau der geographischen Verhältnisse des Reiches.
Deutschlands Wehrmacht zu Land beträgt im Frieden 545 000
Mann = nicht ganz 1% der Gesamtbevölkerung, in Kriegsstärke über
3 Millionen. Tie wird an Zahl nur von jener Rußlands übertroffen.
Auch in der Ausbildung seiner Seestreitkräfte hat es die übrigen Staaten
überholt und wird nur noch von England — von diesem allerdings um ein beträcht-
liches — übertroffen.
Seine wirtschaftliche und militärische Machtstellung sichert dem Reich großen
politischen Einfluß und macht es im Berein mit seinen Verbündeten zu
einem „Schirmer des Friedens" in Europa.
A. Überschau der geographischen Verhältnisse des Reiches.
l. Deutschlands Naturgrenzen.
Der Alpenwall im S., Salzach und Inn, der Böhmerwald, das Erzgebirge
und die Sudeten scheiden Deutschland vom Kaisertum Osterreich, der Wasgenwald
von Frankreich. Im N. sichern es die Nord- und Ostsee. Deutschlands Grenzen
find demnach nur teilweife von der Natur vorgezeichnet. Gegen Rußland, Däne-
mark, Holland, Belgien und zur Hälfte gegen Frankreich, alfo hauptsächlich im No.
und Nw. des Reiches, fehlen natürliche Marken. Deutschlands Grenzfäume find zu-
meist offen, und diefer Umstand begünstigt neben der zentralen Lage des Reiches
in hohem Maß die Ausbildung des deutfcheu Verkehrs.
Deutfchlauds Landgrenzen. Nur % der deutschen Grenzen wird von Gebirgen
gebildet, und auch diese besitzen wieder zahlreiche Lücken oder niedrige, leicht über-
schreitbare Pässe, so daß ihre verkehrshemmende Bedeutung keine allzu beträcht-
liehe ist.
a) Die Alpengrenze. Die Allgäuer und Königsseer Alpen sind im S. durch
hohe Gebirgsriegel abgeschlossen, dagegen zeichnet sich der übrige Anteil der Deutschen
Alpen durch Durchgängigkeit ganz besonders aus. Nach Vorarlberg und der Schweiz
sühren Bodensee und Oberrheintal, nach Tirol Lech-, Isar- und Inntal, ins
Salzburgische das Salzachtal. Den Hauptverkehr trägt heute das Jnntal (Linie
München—innsbruck), das zum Brenner sührt. Nächstdem sind die für dieses
Gebiet wichtigsten Alpenbahnen die Arlbergbahn, die vom Bodensee aus Inns-
brück und den Brenner erreicht, und die Linie München-Salzburg, die in der
Tauernbahn Anschluß nach Kärnten und Trieft findet. Als Touristenstraße ge-
winnt die 1897 neu erbaute Kesselbergstraße steigende Bedeutung, die den Kochel-
und Walchensee miteinander verbindet und wohl eine der schönsten Eingangspforten
in die Alpen überhaupt bildet. — Der Lage vor den großen Alpendurchgängen ver-
dankten die schwäbischen Städte, besonders Augsburg und Ulm, im Mittelalter ihre
hohe wirtschaftliche und geistige Blüte. Ihre Rolle hat heute München über-
nommen.
b) Die bayerisch-österreichische Grenze zwischen den Alpen und dem
Böhmerwald ist völlig offen. Jahrhundertelang bildete sie die breite Durchgangs-
Pforte ostwestlicher und westöstlicher Völkerzüge (Völkerwanderung, Hunnenzug,
Einwanderung der Bayern, Avarenkämpfe, Ungarnkriege, Kreuzzüge, Türken-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Ortsnamen: England Europa Deutschlands Salzach Böhmerwald Deutschland Frankreich Deutschlands Holland Belgien Frankreich Deutschlands Vorarlberg Oberrheintal Ulm Böhmerwald Bayern
56
Einzelgebiete.
Südbayerische Moränenlandschaft.
Endmoräne des Jsargletschers bei Hohenschäftlarn südlich von München. Die Schotterhügel erreichen Höhen
von 20—30 m und haben oft einen scharf ausgebildeten Kamm. Wald- und Graswirtschaft herrscht vor, der
Ackerbau tritt zurück.
furnnuirkt"
Das Moränen-Amphitheater des Chiemsees.
Nach Fr. und E. Bayberger.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
flarwensclflebirfle '2500 m
®c|'tlicf)e Ausbuchtung de-, Walcheusces
<S00 m Mccreshöhc, 190 m Tiefe
Otztalcr Alpen 8700 m
Sbettcrftciiiflcbirflc
8800 m
Blick vom Herzog st and (1760 m) auf die nördlichen Kalkalpen und die Zentralalpen.
Der Herzogstand, zu dessen Gipfel ein Promenadeweg bequem emporführt, gewährt einen ebenso reizvollen als lehrreichen Blick auf den eigenartigen Faltenbau der
nordlichen Kalkalpen. Gleich den Wellen eines erstarrten Meers türmt sich vor den Augen des Beschauers Falte um Falte empor, gegen S. immer hoher ansteigend,
bis sie ihren Abschluß am Jnntal finden, jenseits dessen die schneebedeckten Zentralalpen aufragen. Ein Quertal hat den Faltenbau dnrchrissen und führt vom
Walchensee, dessen Buchten das Bild zeigt, auf schöner Straße südwärts nach Mittenwald im oberen Isartal und weiterhin nach Innsbruck in Tirol.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]
Hoher Göll
2500 m
Schönfeldspipe
im Steinernen Toeer, 2650 m
Einbruchstal des Jförtiflsiees
Scefpicflcl 600 m, Tiefe 194 m
Kleiner Wakmann Großer Wakmann
2300 ni 2700 m
Watzmannscharte 1860 m
mit Gletscher
-r.
ierchtesgaden und Watzmann.
Berchtesgaden gehört mit Partenkirchen und Oberstdorf zu den Glanzpunkten der bayerischen Alpen, ja der Alpen überhaupt und bildet daher einen Hauptanziehungspunkt der
Reisenden. Unmittelbar aus der schattigen Waldregion ragen die kahlen, zackigen Kalkschrofe» in den blanen Äther empor, im Abendgolde der Sonne oft wundersam erglühend.
Rechts erhebt sich die südnördlich verlausende Kette des Watzmann mit ihrem kühn geformten Zackenlamme, einem großartigen Landschaftsbilde. Der Zackengrat ist ein
Verwitterungsgebilde des (Dachstein-)Kalkes, seine lotrechten Wände sind durch Einbrüche entstanden. Links und im Hintergrunde breiten sich die wasserarmen Plateaus der
Köuigsseer Alpen ans. Das niedrige, sreuudliche Bergvorland links umschließt große Salzlager. Der mattenreiche Berchtesgadener Kessel ist ein Einbruchsfeld.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich.
45
1. Das Deutsche Alpenland.
§ 57. Der Anteil des Deutschen Reiches an den Alpen liegt ganz im
Königreich Bayern und erstreckt sich vom Bodensee bis an die Salzach,
einen rechten Nebenfluß des Inn. Die Deutschen Alpen gehören den Kalk-
alpen an und zerfallen in drei durch Lech, Inn und Salzach getrennte
Grnppen:
1. Vom Bodensee bis zum Lech die Algäuer Alpen, in die das Tal
der Jller weit eindringt. Die leicht verwitternden Gesteine ließen zahlreiche
Matten entstehen, so daß eine ausgedehnte Viehzucht betrieben wird.
2. Vom Lech bis zum Inn die Bayrischen Alpen, auf denen die
Isar entspringt. Die beiden gewaltigsten Züge sind das Karwendel-
und das Wettersteiu-Gebirge, das in der Zugspitze (3000 m) den
höchsten Berg Bayerns und zugleich des Deutschen Reiches trägt.
30. Das Wettersteingebirge mit der Zugspitze (3000 m), von Norden aus gesehen.
Die Zugspitze erhebt sich jäh über den grünen Eibsee <370 m). Das in groben und feinen Schutt ver-
witterte Gestein spült der Regen aus den Rissen und Schluchten aus und setzt es als Schuttkegel an den
Flanken der Bergwand wieder an.
3. Der deutsche Teil der Salzburger Alpen zwischen Inn und
Salzach. Der herrlichste Schmuck hier wie in den Bayrischen Alpen sind
die Seen, unter ihnen ein Kleinod der Alpenwelt im äußersten 80 Deutsch-
lands, der vielbesuchte Königssee. Er ist 8 km lang und stellenweise
2 km breit. Steil stoßen fast auf allen Seiten die hohen Kalksteinwände
unmittelbar an das grüne, klare Wasser; majestätisch ragt der 2700 m
hohe Watzmauu empor. Auf dem einzigen, durch einen Bergbach ange-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Bayern Karwendel- Berg_Bayerns
4g
C. Länderkunde.
31. Der Königssee (600 m) bei Berchtesgaden, vom Malerwinkel aus gesehen.
schwemmten kleinen Vorlande steht die weißschimmernde Kirche von St. Bartho-
lomä und ein Forsthaus, wo die Fremden einkehren.
Der Hauptwert des deutschen Alpenanteils besteht im Walde, dessen
Holzreichtum zur Anlage zahlreicher Sägewerke führte und eine blühende
Holzschnitzerei begründete; die Gewässer dienen der Flößerei. Weitere Er-
werbsqnellen sind die Jagd, Salzgewinnung und der Fremdenverkehr. Am
meisten besucht ist das herrlich gelegene Berchtesgaden (vgl. Buntbild!)
und der Kurort Reichenhall mit bedeutender Saline.
Aufgabe. Beschreibe die Gegend aus dem Gedächtnis!
2. Das Deutsche Alpenvorland.
§ 58. Vor dem Nordrande der Alpen dehnt sich eine weite Hochfläche
aus: das Alpenvorland. Es zieht sich vom Genfer See durch die
Schweiz und durch Deutschland bis nach Österreich hinein. Der Teil
zwischen Bodensee und Inn ist das Deutsche Alpenvorland, auch Ober-
deutsche oder Schwäbisch-Bayrische Hochebene genannt. Es wird
umgrenzt von den Alpen und dem Bodensee, dem Deutschen Jura
und dem Bayrisch-Böhmischen Walde. Die Meereshöhe des Gebietes
ist etwa 500 m. Im tiefsten Teile, am Fuße des Jura und des Bayrisch-
Böhmischen Waldes, hat sich eine große Sammelader seiner Gewässer ge-
bildet: die auf dem Schwarzwald entspringende Donau. Ihre Nebenflüsse
sind von rechts: die Jller, der Lech, die Isar, der Inn; sie sind wegen
ihres starken Gefälles nur zur Holzflößerei geeignet; von links kommen
die Wöruitz, die Altmühl, die Nab und der Regen. An den Flüssen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde
Extrahierte Ortsnamen: Berchtesgaden Berchtesgaden Deutschland Schwarzwald Donau
86. Blick auf den Gardasee und das Schwemmland der Sarka.
Der Weg vom Etschtal an den nördlichen Gardasee (Goethes Eintritt nach Italien) öffnet dem Wanderer oberhalb der Sarkamllndung plötzlich einen Blick auf den
felscnumrahmten Spiegel des tiefblauen Sees. Zu seinen Füßen prangt italienische Pflanzenwelt, durch die steilen Berge vor kalten Winden geschützt. Die trotzige
Bergmauer rechts versperrt den Blick auf Riva, wohin die an der jähen Felswand sichtbare, aussichtsreiche Strohe führt.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
154
C. Länderkunde.
Bodengestalt. Es sind zu unterscheiden! a) Italienisches Alpenland,
b) Oderitalienisches Tiefland (Po-Ebene), c Apenninland.
a) Italienisches Alpenland. Italien besitzt den Jnnenrand der Alpen,
der namentlich im W steil nach dem Tieflande abstürzt. In den Ostalpen
beschränkt sich Italiens Anteil fast ganz aus die Südlichen Kalkalpen.
Die Schweiz und Österreich schieben sich mit dem Kanton Tessin und mit Tirol
bis an den Südsaum der Alpeu in italienisches Gebiet hinein. In den Süd-
rand der Alpen eingebettet liegen die wegen ihrer Schönheit berühmten ober-
italienischen Seen (teils auch auf Schweizer und Tiroler Gebiet). Es
find von W nach 0: Lago Maggiore, Luganer, Eomer und Gardasee.
87. Lombardische Fruchtebene bei Mailand.
b) Das Oberitalicnische Tiefland oder die Po-Ebeue war ursprünglich
eine Bucht des Adriatischen Meeres, ist aber durch Hebung des Landes
und Anssülluug mit Siukstoffeu der Alpeu- und Apeumuflüsse allmählich
zugeschüttet wordeu. Der Po ist schiffbar und fließt auf eine Strecke von
400 km zwischen hohen Dämmen. •— Nördlich vom Po, mit ihm durch
Nebenarme verbunden, mündet die Etsch.
Die Ebene ist uuter dem Einflüsse der Wärme und reicher Bewässerung
von üppigster Fruchtbarkeit. Mit ihren Ulmen- und Pappelreiheu, zwischen
denen der Wein rankt, ihren Ölbäumen und Obsthainen und den der Seiden-
raupenzncht dienenden Maulbeerbäumen gleicht sie von fern einem Park.
Unter den Bäumen gedeihen Mais und Weizen, an feuchten Stellen auch
Reis. Auf fetten Wiesen wird Milchvieh gehalten. Deshalb ist das Land
aufs dichteste besiedelt und der wichtigste Teil des Königreichs..
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]